Lampert

Lạmpert,

 

Lạmbert, Lampert von Hẹrsfeld, Geschichtsschreiber, Benedektiner, * vor 1028, ✝ Kloster Hasungen (bei Burghasungen, heute zu Wolfhagen) vermutlich nach 1081; trat 1058 in das Kloster Hersfeld ein, erhielt im selben Jahr in Aschaffenburg die Priesterweihe, unternahm 1058/59 eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. Lampert wurde 1081 erster Abt des Klosters Hasungen. Er schrieb neben fragmentarisch erhaltenen Werken über das Kloster Hersfeld (1074-76) und dessen Gründer Lullus (1073) einen Abriss der Weltgeschichte (bis 1077 reichend), die »Annalen«, deren letzter Teil (fertig gestellt wohl 1078/79) den annalistischen Rahmen sprengt. Die ausführliche Schilderung ist wegen ihres Detailreichtums die wichtigste Quelle für die Frühzeit Heinrichs IV. und für den Investiturstreit. Lamperts Erzählfreude und seine negative Einstellung zu Heinrich schränken ihren Quellenwert zwar ein, doch ist Lampert nicht der »notorische Lügner«, als den ihn die von L. von Ranke in einem Akademievortrag 1854 begründete Quellenkritik des 19. Jahrhunderts sah.

 

Ausgaben: Opera, herausgegeben von O. Holder-Egger, in: Monumenta Germaniae Historica. Scriptores rerum germanicarum in usum scholarum. .., Band 38 (1894, Nachdruck 1984); Annalen, herausgegeben von Adolf Schmidt (u. a. ³1985).